lt 113 gt 6 Die Bodenseeregion auf dem Weg in die Zukunft prozess auch in der Region koordiniert wird Hierzu bedarf es in der Bodenseeregion entspre chender Strukturen und Institutionen die diese offenen Kommunikationsprozesse auch über die verschiedenen Grenzen hinweg organisieren Regionale Entwicklung wird im Sinne dieses St Galler Modells als ein Prozess verstanden der auf Inputs reagiert die aus der Kommunikation mit der Umwelt resultieren Der Prozess wird situativ kontextual und normativ beeinflusst Der regionale Entwicklungsprozess benötigt aber einen Sinnhorizont in dem die übergeordneten Visionen und Leitbilder für die Bodenseeregion festgelegt sind die breit in der Region anerkannt und getragen werden Wichtig ist dass in einem derartigen Sinnhorizont auch Aussagen darüber getroffen werden in welchem Entwick lungsmodus sich die Region befindet welche übergeordneten politischen Ziele verfolgt werden Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für die Entwicklung wie stark wird auf Wachstum gesetzt oder welche Rolle spielt die räumliche Kohäsion Solche politischen Vorgaben sind notwendig damit die entsprechenden Leitbilder und die daraus abgeleiteten Strategien funktionieren Ein weiteres wichtiges Element in einem derartigen Prozess ist die Funktion des Enabling die Unterstütz ung und Ermöglichung von konkreten Entwicklungsprojekten durch Unternehmen und andere Umsetzungsakteure Dies ist wichtig da die regionalen Entwicklungsträger nur selten selbst die notwendigen Aktivitäten umsetzen können und auf die Kooperation mit anderen öffentlichen Akteuren sowie im wirtschaftlichen Kontext mit Unternehmen angewiesen sind Für die Bodenseeregion stellt sich die Frage welche Akteure derartige Entwicklungsprozesse initiieren und wer die verschiedenen Entwicklungsprozesse koordiniert um eine effiziente und zielgerichtete Umsetzung der Leitbilder und Strategien zu gewährleisten Bislang findet eine derartige Koordina tion der regionalen Entwicklungsprozesse nicht oder nur begrenzt statt Vor allem bestehen noch keine normativen und strategischen Vorgaben hinsichtlich der Entwicklung der Bodenseeregion Schlussendlich ist auch ein Prozess der regionalen Governance notwendig um die Kontingenz von Entwicklungsprozess und Umwelt zu gewährleisten In einem modernen Steuerungsver ständnis wird durch ein entsprechendes regionales Governance System der gesamte Reflexi onsprozess geführt der Grundlage eines zukunftsfähigen regionalen Entwicklungsprozesses ist Die regionale Governance muss dabei auf zwei Ebenen erfolgen Zum einen wird eine klare politische Führung des Prozesses benötigt die strategische Vorgaben macht die notwendigen Kapazitäten bereitstellt für die Legitimation des Prozesses verantwortlich und schlussendlich in der Lage ist zwischen verschiedenen Interessen zu vermitteln und zu entscheiden Ohne diese politische Führung kann ein zukunftsfähiger regionaler Entwicklungsprozess nicht umgesetzt werden Neben der politischen Führung werden auch entsprechende Kapazitäten und Ressourcen benötigt um diesen zu managen Hier geht es darum die gesamten Prozesse zu koordinieren die Interak tionen mit den vielfältigen Akteuren zu gewährleisten sowie die Kommunikation über den gesamten Prozess und dessen Wirkungen zu steuern Aufgrund der Grenzsituation mit einer Vielzahl unterschiedlicher Partner in verschiedenen Staaten und politischen Ebenen ergeben sich für die Bodenseeregion besondere Herausforderungen Trotz einer Vielzahl von politischen Institutionen hat in der Vergangenheit noch keine Institution die oben beschriebenen Anforderungen für eine zukunftsfähige regionale Governance erfüllen können Die Internationale Bodenseekonferenz der Regierungschefs IBK spielt mit ihren umfangreichen Kapazitäten in den

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