lt 27 gt 3 Die Regio Bodensee die gesellschaftliche Ziele verfolgen und auf den persönlichen Austausch von Menschen aus den verschiedenen Nationalstaaten zielen Übergeordnete politische Institutionen in denen die regionalen Gebietskörperschaften repräsentiert sind gibt es in der Bodenseeregion wenige und wenn dann sind diese im Gegensatz z B zur Oberrheinregion relativ informell organisiert Betrachtet man die Vernetzung zwischen den unzähligen grenzüberschreitenden Netzwerken in der Bodenseeregion so zeigt sich eine interessante Entwicklung Immer mehr geraten zwei Ins titutionen in den Mittelpunkt der Zusammenarbeit Die Internationale Bodensee Konferenz IBK als Gemeinschaft der Länder und Kantone im Bodenseeraum sowie das INTERREG A Programm Alpenrhein Bodensee Hochrhein als zentrales Förderinstrument Als politische Plattform der Regierungen hat sich die IBK als die zentrale Organisation der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit etabliert Dies dürfte auch deshalb gelungen sein weil sie in ihrem Leitbild für den Bodenseeraum gemeinsame Ziele für die grenzüberschreitende Region formuliert hat die den einzelnen Ländern und Kantonen aber auch anderen Akteuren Orientierung bieten Erstaunlicherweise operiert die bereits 1972 gegründete IBK nach wie vor ohne formelle Rechtsgrundlage etwa in Form eines Staatsvertrages sondern auf Basis einfacher Verwaltungsvereinbarungen Damit unterscheidet sich die IBK von ähnlichen Gremien andernorts wie etwa der Oberrheinkonferenz Dies ist ein weiteres Indiz dafür dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Bodensee eher auf Kooperationen und Netzwerken als auf formal recht lichen Grundlagen basiert Das Fehlen einer formellen Rechtsgrundlage vor allem von Staats verträgen gilt manchen Wissenschaftlern als Zeichen einer nicht stark ausgeprägten und wenig intensiven Kooperation vgl Schweizer 2005 Ein Schluss der angesichts der bunten Vielfalt an internationalen Aktivitäten in der Region überrascht In der Kritik steht die grenzüberschreitende Kooperation der Bodenseeregion weil sie vielschichtig und für Außenstehende wenig transparent ist Die politische Kooperation kämpft zudem mit einem Image nicht wirklich viel bewegen zu können wie es z B die Stärken Schwächen Ana lyse des INTERREG V A Programms Alpenrhein Bodensee Hochrhein exemplarisch benennt Konfliktreiche Themen wie etwa die grenzüberschreitende Fluglärmproblematik des Flughafens Zürich die grenznahen Standortvorschläge für das Schweizer Atom Endlager oder großflächige Einzelhandelsprojekte die auch Märkte im Nachbarland ins Visier nehmen gefährden zunehmend die bislang sehr guten grenznachbarschaftlichen Beziehungen Die Konfliktlösungsfähigkeit wird damit zu einem Zukunftsthema der grenzüberschreitenden Kooperation in der Bodenseeregion Es wird von zentraler Bedeutung sein wie es gelingt die vielfältigen und überwiegend netzwer kartigen Institutionen der grenzregionalen Kooperation in der Bodenseeregion so zu optimieren dass sie in der Lage sind grenzüberschreitende Konflikte zuverlässig bearbeiten und nachhaltig lösen zu können

Vorschau Unsere aktuellen GEFAKO-Flaschenpost Angebote Seite 27
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.