lt 35 gt 4 Megatrends Herausforderungen für die Region Wertewandel und gesellschaftliches Engagement Der Wertewandel beschreibt die Veränderung der gesellschaftlichen und individuellen Normen und Wertvorstellungen Seit den 1960er Jahren vollzieht sich in den westlichen Industriegesellschaften auch im Zuge der Einkommens und Vermögenszuwächse ein Wandel von materialistischen Akzeptanz und Pflichtwerten zu postmaterialistischen bzw Selbstverwirklichungswerten vgl Inglehart 1998 Die Auswirkungen des Wertewandels betreffen soziale Aspekte z B Familien strukturen Geschlechterrollen ökonomische Präferenzen z B Konsumformen aber auch Formen der politischen Partizipation und des gesellschaftlichen Engagements Zunehmend wird auch die Arbeitswelt mit derartigen Veränderungen der Werte und der individuellen Lebensvorstellungen konfrontiert Stichworte wie Work Life Balance Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort Sinn haftigkeit und Selbstverwirklichung prägen immer mehr auch das Arbeitsleben und stellen die Wirt schaft vor neue Herausforderungen Besonders sichtbar wird dieser Wertewandel in den westlichen Industriestaaten in denen heute in großen gesellschaftlichen Bereichen die Grundbedürfnisse wie Essen Wohnen Gesundheit Sicherheit etc problemlos gedeckt werden können und die sogenannten postmateriellen Werte an Bedeutung gewinnen Wesentliche Aspekte des Wertewandels sind Wertewandel und Veränderung gesellschaftlicher Bindungen Die Zahl starker Bindungen nimmt zugunsten vieler loser Bindungen ab Es ist eine generelle Tendenz zu einer stärkeren In dividualisierung feststellbar Auf der individuellen Ebene ist etwa in West und Mitteleuropa für die Generation der 20 bis 40 Jährigen feststellbar dass sich in der Arbeitswelt die Prioritäten von Status und Prestige hin zu einer stärkeren Gewichtung von Freude an der Arbeit Sinn suche und einer Balance von Beruf und Freizeit verschieben vgl Hurrelmann Albrecht 2014 Konkurrenz und Hybridisierung von Wertesystemen In den gegenwärtigen Gesellschaften Europas ist eine Gleichzeitigkeit von traditionellen modernen und postmodernen Wertvor stellungen und damit verbundenen Milieus und Lebensstilen zu verzeichnen Zunehmende Spannungen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen können möglicherweise aus dieser Konkurrenz der Lebensstile resultieren vgl Müller 2012 Politische Partizipation und gesellschaftliches Engagement im Wandel Die Bedeutung klassischer organisierter Formen des bürgerschaftlichen Engagements z B in Vereinen Gewerkschaften Kirchen und der politischen Mitwirkungen z B Parteimitgliedschaften Beteiligung an Wahlen und Abstimmungen nimmt ab Neue soziale und kulturelle Bewegungen z B in lokalen Initiativen zum Engagement für öffentliche Belange z B Stadtentwicklung Energiewende und zur Mitsprache bei Entscheidungsprozessen treten hinzu Auf lokaler und regionaler Ebene wird mit neuen Formen der Beteiligung und Partizipation experimentiert vgl Evers u a 2015

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